(14. Juli 2022) Holzhausen – Ein solcher Dorfplatz hat gefehlt im Königsberger Ortsteil Holzhausen. Der neue Treffpunkt der Bevölkerung wurde am 10. Juli 2022 offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die Stadt Königsberg i. Bay. hat knapp 1,1 Millionen Euro investiert, um das denkmalgeschützte frühere Holzhäuser Rathaus umfassend zu sanieren und direkt daneben die durch den Abbruch einer einsturzgefährdeten Hofstelle frei gewordene Fläche als einladenden Platz zu gestalten.
Jung und Alt können hier zusammenkommen und sich austauschen. Die Dorfbewohnerinnen und -bewohner brachten sich bei Planung und Umsetzung tatkräftig ein.
Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken unterstützt das Projekt mit 835.400 Euro. Der Zuwendungsbescheid vom 27. November 2018 sah zunächst einen Zuschuss von 569.500 Euro bei Gesamtkosten von 730.200 Euro vor; der Fördersatz liegt bei 78 Prozent einschließlich eines Bonus, weil die Kriterien für die Initiative „Innen statt Außen“ (IsA) erfüllt werden: Beseitigung eines Leerstands und Aufwertung des Ortskerns. Amtsleiter Jürgen Eisentraut wünscht, dass durch die neue Begegnungsmöglichkeit der soziale Zusammenhalt weiter wächst.
Den Anstoß, in Holzhausen tätig zu werden, hat 2014 Wolfgang Reuther mit einer großzügigen, zweckgebundenen Spende gegeben. Anfang 2015 entschied der Stadtrat von Königsberg, für Holzhausen eine Dorferneuerung zu beantragen. ALE-Leiter Eisentraut verweist darauf, dass das vor über 40 Jahren aufgelegte Bayerische Dorferneuerungsprogramm zur größten und erfolgreichsten Bürgerbewegung im ländlichen Raum führte. Seine Behörde ist derzeit in rund 330 Ortschaften tätig. Seit 1981 wurden auf diese Weise in Unterfranken etwa 460 Millionen Euro aufgewendet, um die Lebensverhältnisse auf dem Land zu verbessern. Die Hälfte waren staatliche Zuschüsse. Im Landkreis Haßberge laufen gerade 35 Projekte der ländlichen Entwicklung mit einem Volumen von über 45 Millionen Euro. Die Zuwendungen betragen voraussichtlich knapp 30 Millionen Euro.