Pressemitteilung
„Aufgeblüht“ – doppelter Gewinn

Männer und Frauen haben sich vor einer Hütte im Weinberg aufgereiht. In der Mitte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber. Er ehrte die Sieger des Wettbewerbs „Aufgeblüht“.Zoombild vorhanden

Foto: Ilona Baunach

(8. Juli 2024) Oberschwarzach – Der Wettbewerb „Aufgeblüht – für eine grüne und artenreiche Silvanerheimat“ hat heuer zwei punktgleiche Sieger. Und sie müssen sich noch nicht einmal das Preisgeld von 3000 Euro teilen. Vielmehr erhalten sie jeweils den vollen Betrag, zumal dieser für das bewertete Projekt beziehungsweise für weitere entsprechende Maßnahmen zu verwenden ist – in diesem Fall für eine perfekte Streuobstwiese in Nordheim a. Main und für das Umfeld einer Schutzhütte als idealer Lebensraum von Fledermäusen, Reptilien sowie Käfern und Insekten in Oberschwarzach.

Genau an jener Abt-Ludwig-Hütte würdigte nun am Freitag, 21. Juni 2024, der Arbeitskreis Wein.Schöner.Land im Fränkischen Weinbauverband als Auslober des Wettbewerbs im Beisein von Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber die hier ausgezeichneten Leistungen des Weinbauvereins Markt Oberschwarzach und der Gemeinde Nordheim a. Main. Letztere hat mustergültig auf einem ca. 0,5 Hektar großen Flurstück in der Weinlage Kreuzberg eine Streuobstwiese mit 29 jungen Bäumen unterschiedlicher Arten vom Apfel bis Zwetschge angelegt. Es wurden auf der Bodenkrume regionale Wildblumen und -kräuter ausgesät, Lesesteinhaufen als Eidechsenhabitat angelegt und Hecken aus gebietsheimischen Sträuchern angepflanzt.

Unterschlupf für viele Tierarten

An der Oberschwarzacher Abt-Ludwig-Hütte spenden klimaresistente Bäume Schatten, Rosenstöcke sorgen für fröhliche Farbtupfer. Die Mitglieder des Weinbauvereins fassten das Gelände mit Trockensteinmauern ein, hingen Fledermauskästen auf und türmten ebenfalls Lesestein- und Totholzhaufen auf, um einer Vielzahl von verschiedenen Tieren Unterschlupf zu bieten.

Der Wettbewerb zielt darauf ab, die Biodiversität in der fränkischen Weinkulturlandschaft zu steigern. Insgesamt hatten sich diesmal sechs Kandidaten um den „Aufgeblüht“-Preis bemüht. Eine Kommission aus Vertretern der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, des Amtes für Ländliche Entwicklung Unterfranken, sowie des Fränkischen Weinbauverbandes unter Vorsitz des Wein.Schöner.Land-Arbeitskreisleiters Dr. Hermann Kolesch vergab Punkte aufgrund einer Bewertungsmatrix, was kurioserweise zu zwei Gewinnern führte.

Weinbauverband und ALE kooperieren

Der Fränkische Weinbauverband hatte über eine lange Zeit hinweg zusammen mit der damaligen Flurbereinigungsdirektion und dann nachfolgend mit dem Amt für Ländliche Entwicklung den „Baum des Jahres für Frankens Weinberge“ gekürt. Auch wenn dies eine erfolgreiche Aktion war, soll unbedingt mehr der Blick auf den besorgniserregenden Artenschwund gerichtet werden. Deshalb rief Wein.Schöner.Land im Vorjahr erstmals dazu auf, die Rebhänge abwechslungs- und artenreicher zu gestalten. Der Freistaat fördert dies – unter anderem durch das FlurNatur-Programm beim Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken und die Wildlebensraumberatung in der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau.