Pressemitteilung
Landwirtschaft, Tourismus und Naturschutz auf derselben Spur

Eine Frau ergänzt eine Sechser-Männerriege. Alle halten jeweils eine Schere in Händen, um ein weiß-rotes Band zu durchschneiden.Zoombild vorhanden

Foto: Jürgen Eisentraut

(31. Juli 2024) Üchtelhausen – Als nun nördlich von Schweinfurt in der Üchtelhäuser Flur ein neu ausgebauter Hauptwirtschaftsweg freigegeben wurde, dankte Jürgen Eisentraut, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken, ganz vielen Personen und Institutionen, die beteiligt waren, dieses Projekt zu verwirklichen. Beim Wegebau heute müssen die Verantwortlichen ihr Blickfeld weiten. Es gilt, Synergien für Landwirtschaft, Tourismus beziehungsweise Freizeitgestaltung und Naturschutz zu nutzen.

Die Anforderungen an einen Wirtschaftsweg in den 1970er-Jahren seien mit den jetzigen nicht mehr zu vergleichen, machte Behördenleiter Eisentraut deutlich. Um Lebensmittel zu erzeugen, würden die Landwirte mittlerweile Flächen in verschiedenen Gemarkungen und Gemeindeteilen bewirtschaften, hätten großdimensionierte Maschinen mit hoher Achslast.

Zum anderen sollen Wege durch die heimische Landschaft laut Eisentraut heute weiteren unterschiedlichen Gruppen ein Naturerlebnis bieten. Wer sich auf solchen bewege – zu Fuß, auf zwei oder mehr Rädern – möge die hiesige Region und ihre Besonderheiten kennenlernen können.

Durchgehend von Schweinfurt zum Ellertshäuser See

Im Schweinfurter OberLand ist mittlerweile ein tragfähiges Kernwegenetz gespannt. Der jüngst eröffnete, gut anderthalb Kilometer lange Abschnitt zwischen dem südlichen Ortsrand von Hesselbach und dem vorhanden Betonplattenweg nach Üchtelhausen schließt die bisherige Lücke in der Verbindung zwischen Schweinfurt und dem Naherholungsgebiet Ellertshäuser See. Mit rund einer halben Million Euro schlagen die Herstellungskosten zu Buche. Allein das ALE Unterfranken fördert die Maßnahme mit 111.000 Euro.

Der für verschiedene Zwecke geeignete Weg folgt im Wesentlichen einer Trasse, die zuvor schon bestand. Er quert weder ein Naturschutz- noch ein Wassergewinnungs- noch ein Überschwemmungsgebiet. Jedoch hat er Steilstücke; die maximale Steigung beträgt 6,0 Prozent. Das hätte zur Folge, dass sich hier leicht Schlaglöcher und Rinnen bilden könnten, wenn auf eine Bitumen- oder Asphaltschicht verzichtet würde. Dies würde wiederum in erster Linie die dank wachsenden Umweltbewusstseins recht zahlreich gewordenen Radfahrer gefährden.

Kronenbreite von fünfeinhalb Metern

Kurzum: Nur ein Radweg wäre zweieinhalb Meter breit und sollte bituminös befestigt werden. Als Wirtschaftsweg muss er einen Meter mehr messen. Links und rechts kommen noch jeweils ein Meter Bankett hinzu, sodass sich letztlich eine Kronenbreite von fünfeinhalb Metern ergibt. Das Oberflächenwasser kann somit über die Bankette und die Böschung sowie über abschnittsweise angelegte Mulden abfließen. – Ein Hauptwirtschaftsweg ist eben weit mehr als nur eine Traktorspur …