Svenja Arbes
(10. Juli 2024) Mellrichstadt/Weisbach – Im Praxisseminar Biologie am Martin-Pollich-Gymnasium Mellrichstadt haben 15 Jugendliche der 11. Jahrgangsstufe ein ganzes Schuljahr lang sich Möglichkeiten überlegt, wie sie auf einem Gemüseacker eines Biohofs die Biodiversität steigern können. Natürlich wollten sie möglichst viel in die Tat umsetzen. Jetzt zum Schluss starteten sie eine besondere Aktion: Sie bauten ein Insektenhotel und stellten es ebenso wie mehrere Aufsitzstangen für Greifvögel im zum Biohof der Familie Hartmann in Weisbach gehörenden Marktgarten auf.
Das Management der durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken geförderten Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld unterstützte das Projekt. Von dessen Erfolg überzeugte sich Amtsleiter Jürgen Eisentraut persönlich.
Der Leitende Baudirektor erklärte den Schülerinnen und Schülern, dass die Öko-Modellregionen in Bayern dazu beitragen sollen, das Bewusstsein der Bevölkerung für eine intakte Umwelt zu schärfen. Wenn die Menschen den Wert von regional und biologisch erzeugten Lebensmitteln erkennen, sei viel erreicht.
Die Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld trug die Transferkosten vom Gymnasium zum Betrieb an drei Terminen. Neben einem Wissenszuwachs in Bezug auf die Artenvielfalt profitierten die Schülerinnen und Schüler von Erfahrungen, die sie im Projektmanagement sammeln konnten. Dazu zählte zum Beispiel, Ziele festzulegen sowie einen Strukturplan und einen Kostenvoranschlag fürs Verwirklichen der Ideen zu erstellen.
Die Jugendlichen konstruierten die Ansitzstangen und das Insektenhotel ganz individuell für den Einsatz im Marktgarten. Der Hausmeister der Schule half ihnen mit seinem Werkzeug, die Dinge zu bauen. Dabei setzten sie auf Nachhaltigkeit: Das Holz und die Füllmaterialien sind zum Großteil recycelt und der Anstrich sowieso insekten- und umweltfreundlich.
In der Projektreflexion konnten sich die Beteiligten freuen, alle Ziele erreicht zu haben, und dies sogar günstiger als sie kalkuliert hatten. Familie Hartmann bedankte sich mit Köstlichkeiten vom Biohof. Es durften frisches Gemüse aus dem Marktgarten sowie Wurst von den eigenen Tieren und selbstgebackene Kräcker probiert werden.
Claudia und Michael Hartmann betonten, dass sie Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit als einen bedeutenden Teil ihrer Arbeit sehen. Ihnen sei wichtig, jungen Leuten einen Einblick in die Nahrungsmittelproduktion mit allen Wägbarkeiten zu geben. Deshalb hätten sie nicht gezögert, Oberstudienrätin Katharina Altrichter, der Betreuerin des P-Seminars, die Zusammenarbeit zuzusagen.