Pressemitteilung
Kirche und Ländliche Entwicklung ziehen an einem Strang
(18. Oktober 2024) Würzburg – Bischof Dr. Franz Jung, höchster Repräsentant der katholischen Kirche zwischen Rhön und Odenwald sowie zwischen Haßbergen und Kahlgrund, interessiert sich brennend dafür, was seitens des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken geleistet wird. Er hat festgestellt, dass die Mitarbeiter der Diözese Würzburg und die des ALE an einem Strang ziehen sollten und dass sie dies oft auch schon taten.
Der Würzburger Oberhirte folgte jetzt einer Einladung des Leitenden Baudirektors Jürgen Eisentraut, des Leiters des ALE Unterfranken, in die einst kirchlich genutzten Räumlichkeiten der Behörde an der Zeller Straße am Fuß der Festung Marienberg. Die beiden Männer hatten sich im September des Vorjahres kennengelernt – am Weltkindertag in Oberschwarzach im Erich-Kästner-Kinderdorf. Zusammen pflanzten sie hier in der heuer seit 50 Jahren bestehenden Betreuungseinrichtung einen Apfelbaum der Sorte Bischofsmütze, den ersten von 50 jungen Stämmen aus der staatlichen Förderoffensive „Streuobst für alle“. Ein Treffen, das gut zwölf Monate später im mehrfachen Wortsinn Früchte trägt.
Mönche betätigten sich schon im Mittelalter als Flurbereiniger
Bischof Franz, begleitet von seinem Referenten Kilian Martin, erhielt Einblick in die bayerische Mittelbehörde und konnte sich mit deren Führungsteam über die Region auszutauschen. Anhand einer Landkarte des Regierungsbezirks Unterfranken, der nahezu deckungsgleich ist mit dem Bistum Würzburg, erläuterte Amtsleiter Eisentraut die vielfältigen ALE-Projekte insbesondere im Bereich der Flurneuordnung, Dorferneuerung und der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE).
Auf den ersten Blick scheint eine Verbindung zwischen Flurbereinigungsverfahren, dem Kerngeschäft des ALE, und der Kirche ungewöhnlich. Doch wie Abteilungsleiter Joachim Omert bemerkte, hätten bereits im Mittelalter vor allem die Klöster die Vorteile erkannt, Flächen neu zu ordnen und zu tauschen, um diese leichter und erfolgreicher zu bewirtschaften. Heute sind kirchliche Institutionen besonders bei der Dorferneuerung eingebunden. Sie und das ALE verfolgen mit der Bevölkerung das Ziel, die Ortschaften neu zu beleben, beispielsweise indem nicht mehr als Dienstsitz benötigte Pfarrhäuser zu Begegnungsstätten für Jung und Alt umgenutzt werden. „Eine echte Win-Win-Situation!“, meinte Dr. Jung.
Behörde in der ehemaligen Deutschordenskomturei
Der Besuch endete mit einem Rundgang durch die denkmalgeschützten Gebäudeteile des ALE. Als ehemaliges fürstbischöfliches Jagdzeughaus und als Deutschordenskomturei verfügen sie über eine lange und reiche Geschichte. Im Detail informierte darüber der stellvertretende Amtsleiter Otto Waldmann.
Fotos: Helene Geiser, Abdruck honorarfrei