Integrierte Ländliche Entwicklung
Neuer Rekord: 2024 mehr als 600 Kleinprojekte gefördert
(22. November 2024) Würzburg – Die Ämter für Ländliche Entwicklung unterstützen mit dem Regionalbudget Kommunen, die sich freiwillig im Rahmen einer Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) zusammengeschlossen haben. Damit ist es den Verbünden möglich, gemeinsam mit ihren engagierten Akteuren vor Ort innovative Kleinprojekte rasch und unkompliziert zu realisieren und somit die regionale Identität zu stärken. In Unterfranken wurde dieses Förderinstrument 2024 mehr denn je genutzt.
ILE-Zusammenschlüsse in ganz Bayern können sich seit 2020 jährlich für ein Regionalbudget bewerben. Auf regionaler Ebene wird dann entschieden, welche Kleinprojekte dazu beitragen, die gemeinsamen, im Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) festgelegten Ziele zu erreichen; diese können bezuschusst werden.
Fast drei Millionen Euro ausbezahlt
Unter den Begriff Kleinprojekte fallen Vorhaben, deren zuwendungsfähige Gesamtausgaben 20.000 Euro nicht übersteigen. In Unterfranken gibt es fast flächendeckend ILE-Regionen. Alle 32 Zusammenschlüsse beantragten für 2024 ein Regionalbudget. Dieses Geld ermöglichte insgesamt 611 Projekten. Sie wurden mit zusammen rund 2,9 Millionen Euro bezuschusst. 90 Prozent der Mittel kamen vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken. Die restlichen 10 Prozent zahlten die jeweiligen ILE-Mitgliedskommunen.
„Die geförderten Maßnahmen kommen direkt den Bürgerinnen und Bürgern zugute. Mit den Projekten gestalten sie unmittelbar ihr Lebensumfeld. Dadurch steigt auch die Lebensqualität im ländlichen Raum“, so die für die Ländliche Entwicklung zuständige Staatsministerin Michaela Kaniber.
Alle ILE-Regionen beteiligen sich 2025 erneut
2024 nutzten die unterfränkischen ILE-Zusammenschlüsse das Regionalbudget, um in nahezu allen Themenfeldern der Ländlichen Entwicklung Projekte zu verwirklichen. Für 2025 haben alle erneut einen Antrag gestellt. Eine Einschränkung gibt es künftig: Für Verbünde mit weniger als zehn Kommunen steht nun ein kleinerer als der bisher mit einheitlich 100.000 Euro gefüllte Topf zur Verfügung.
Im Folgenden ist je ein Beispiel von geförderten Kleinprojekten aus den ILE-Regionen aufgeführt – in umgekehrter alphabetischer Reihung:
ILE Main-Wein-Garten
Gärtnern unter anderem mit dem Ziel der Kontaktpflege
In einer Kleingartenanlage am Mainradweg bei Erlabrunn westlich von Würzburg legte der örtliche Obst- und Gartenbauverein zusammen mit ehrenamtlichen Helfern den „Dein mein Garten“ an. Auf umweltfreundliche Weise sollen hier die biologische Vielfalt bewahrt, gesunde Lebensmittel erzeugt und der soziale Austausch unter allen Interessierten gepflegt werden. Die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Main-Wein-Garten förderte das Projekt mittels ihres Regionalbudgets 2024.
In einer Gemeinschaftsleistung bauten die passionierten Gärtner unter anderem Hochbeete und einen Wanderwurmkomposter auf, pflanzten Beerensträucher und Gemüse. Auf die Wege brachten sie eine Hackschnitzelschicht auf. Wie beim Urban Gardening soll der „Dein mein Garten“ unter anderem der Kontaktpflege Gleichgesinnter dienen. In Zukunft sind verschiedene Workshops geplant.
Um den Gemeinschaftsgarten mit insgesamt 14 Beeten und einem Gewächshaus zu gestalten, waren Geldmittel von 4499,97 Euro erforderlich. Über die ILE Main-Wein-Garten erhielt der Obst- und Gartenbauverein Erlabrunn einen Zuschuss von 3077,99 Euro.
ILE MainWerntal
Umwelt begehbar und begreiflich gemacht
Auf einer Fläche von rund 6200 Quadratmetern am Ortsausgang von Neubessingen in Richtung Wülfershausen hat der Artenschutzinsel e. V. ein Paradies für heimische Tier- und Pflanzenarten entstehen lassen. Jung und Alt, Groß und Klein können sich hier über die Flora im Werntal informieren. Lehrtafeln stehen zur Verfügung für diejenigen, die das Gelände auf eigene Faust erkunden wollen. Diese Tafeln zu erstellen und einen barrierefreien Weg anzulegen, ermöglichte die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) MainWerntal mithilfe ihres Regionalbudgets.
Was einst eine karge Fläche war, ist nun ein Biotop. Es bietet etwa Bienen und Schmetterlingen, aber auch seltenen Orchideen einen sicheren Überlebensort. Diese Tier- und Pflanzenarten finden in unserer stark genutzten Kulturlandschaft kaum Platz.
Durch Menschenhand entstanden Beete, Blühstreifen, eine Streuobstwiese, eine Vogelschutzhecke und einen Naturteich an – vielfältige Habitate für Insekten, Amphibien und Vögel. Teichmuscheln und fleischfressende Pflanzen halten das Wasser ohne jegliche Hilfsmittel sauber.
Die Umweltbildung spielt hier eine wichtige Rolle. Die aus Arnstein stammende bayerische Kultusministerin Anna Stolz bezeichnete das Biotop bei der offiziellen Eröffnung als besonders schönes grünes Klassenzimmer.
Über fünf Jahre hinweg investierte der Artenschutzinsel e. V. – teils durch Spenden finanziert – rund 100.000 Euro. Der barrierefreie Weg und die Lehrtafeln kosteten 11.254,30 Euro; über die ILE MainWerntal erfolgte eine Zuwendung von 6052,74 Euro.
ILE Marktheidenfelder Raum
Ein XXL-Hotel mit Platz für vielerlei Insektenarten
Die Freiwillige Feuerwehr Lengfurt liebt Superlative. Sie verantwortet als sogenannter Projektträger das wohl größte Insektenhotel im Marktheidenfelder Raum. Allerdings gingen ihr eine Reihe anderer Organisationen und Einrichtungen zur Hand: Kindergärten, Grundschule, Kirchenjugend und ein örtlicher Zimmerer.
Fünf Jahre liegt das bayerische Volksbegehren schon zurück mit dem mahnenden Aufruf: „Rettet die Bienen!“ Es mobilisierte Massen. Es ging dabei nicht allein um die summenden Nektarsammler und Blütenbestäuber. Die Artenvielfalt von Flora und Fauna soll erhalten bleiben, was allerdings nur gelingen kann, wenn die Menschen den Raubbau in der Natur beenden sowie umweltbewusst und -freundlich leben.
Besagte Lengfurter Naturfreunde errichteten ein Insektenhotel, das vielen verschiedenen Arten Platz bietet. Die Grundfläche des Hotels misst zwölf Quadratmeter. Nach oben ragt das Fachwerkhaus nochmals drei bis vier Meter auf. Dass die Feuerwehr als offizieller Bauherr solche Dimensionen verwirklichen konnte, hat mit dem Regionalbudget 2024 der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Marktheidenfelder Raum zu tun. Aus diesem Topf kam ein dicker Zuschuss. Bei rund 3500,00 Euro kalkulierten Kosten konnte sich der Projektträger über Zuwendungen von insgesamt 2352,94 Euro freuen.
ILE NES-Allianz
Wenn sich die Kunstszene im Waschsalon trifft …
Mürscht oder Münnerstadt, wie das zwischen Bad Kissingen und Bad Neustadt gelegene Klein- beziehungsweise Grundzentrum (gemäß Regionalplan) korrekt heißt, hat eine rege Kunstszene. Diese hatte im Sommer 2024 für sechs Wochen ein eigenes Zuhause – eine Pop-up-Galerie mit dem Namen „else! Waschsalon“. Dies ermöglichte die NES-Allianz durch eine Zuwendung aus ihrem Regionalbudget.
Der Altstadtverein Münnerstadt errichtete in leerstehenden Geschäftsräumen im Stadtkern zeitlich limitiert diese Galerie, die ganz allgemein als Veranstaltungsort diente. Hier konnten Künstler aus der Region ihre Werke ausstellen. Ebenso luden sie zu Workshops und Vorträgen ein. Konzerte sowie Spieleabende rundeten das Programm ab.
Leben kehrte ein. Dafür wand der Altstadtverein 11.829,19 Euro auf. Über die Integrierte Ländliche Entwicklung, also über die NES-Allianz, konnte er Fördermittel generieren und somit 6516,46 Euro decken.
ILE Oberes Werntal
Lehrstunden in einer Pergola über naturnahen Gartenbau
Der Verein Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) Schweinfurt rührt die Werbetrommel für den naturnahen Gartenbau. Das fällt ihm jetzt ein Stück leichter, weil er an einem Naschbeet demonstrieren kann, wie Selbstversorgung auf kleinstem Raum funktionieren kann. Daneben – und das bezieht sich auch auf die räumliche Nähe – kann er in einem offenen Klassenzimmer Workshops anbieten. Beide „Stätten der Wissensvermittlung“ konnte er zu einem Großteil dank eines Zuschusses aus dem Regionalbudget 2024 der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) im Oberen Werntal finanzieren.
Besagtes Klassenzimmer ist in einer Pergola untergebracht. Engagierte Jugendliche errichteten diese im Rahmen der sogenannten 72-Stunden-Aktion; sie gehören dem kirchlichen Jugendverband KJG (Katholische Junge Gemeinde) an. Sie brachten ihre Arbeitskraft und -zeit ein. Aber das Baumaterial musste ja bezahlt werden. Insgesamt schlugen Kosten von 5298,89 Euro zu Buche. Die SoLaWi erhielt 3580,70 Euro an Zuwendungen.
In den für alle Bevölkerungsgruppen offenen Angeboten der SoLaWi geht es unter anderem um Klimaschutz durch Bodenpflege, saisonales Gemüse und dessen Verwertung sowie um samenfeste Sorten. Auch der Insekten- und der Vogelschutz sind immer wieder Thema.
ILE Schweinfurter Mainbogen
Erster Platz für Kinderrechte in Franken
Die Wand am Jugendtreff in Gochsheim in Landkreis Schweinfurt ist fast 20 Meter lang und drei Meter hoch. Auf blauem Grund prangt das Wort K I N D E R aus roten Buchstaben und daneben das Wort R E C H T E in umgekehrter Farbkombination. In der Mitte ruft ein Junge mit einem Megafon Wichtiges in die Welt hinaus. – Das ist die Kulisse des ersten Platzes für Kinderrechte in Franken. Kurz vor dem Weltkindertag 2024 wurde er seiner Bestimmung übergeben.
Die Idee hatten Daniela Schönig und Yvonne Bauer vom Kinderschutzbund Schweinfurt. Unterstützung erhielten sie von der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Schweinfurter Mainbogen. Einen Kinderrechtsplatz hatten in Bayern vor Gochsheim nur Dillingen an der Donau und Lindenberg im Allgäu. Den Schweinfurter Kinderschutzbund gibt es seit Februar 2008. Er ist eine noch junge Vereinigung innerhalb des 1953 in Hamburg gegründeten Bundesverbandes.
Ziele sind eine kinderfreundliche Gesellschaft, dass sich Kinder geistig, körperlich und sozial gut entwickeln können, dass Kinder in Entscheidungen und Planungen rund um ihre Lebensgestaltung eingebunden werden, dass ihre materiellen Bedingungen sich ständig bessern. Wenn Letzteres gelingt, könnte das Recht auf Bildung leichter umgesetzt werden. Der Kinderschutzbund beklagt: „Allzu oft entscheidet nicht Klugheit über den Bildungsweg von Kindern, sondern der Kontostand der Eltern. Herkunft macht Zukunft.“ Oberstes aller Kinderrechte ist sicherlich das Recht auf Unversehrtheit. Laut offizieller Statistik werden jeden Tag in Deutschland 40 Kinder Opfer von (sexueller) Gewalt.
Für das Gochsheimer Projekt erklärte sich der Graffitikünstler Christian Böhmer bereit mitzuwirken – zusammen mit Kindern und Jugendlichen. Nach Unterweisung und Anleitung setzten die jungen Leute die von Christian mitgebrachten Spraydosen ein. Zum Schluss bekam das Werk noch einen Überzug, damit es möglichst ewig hält.
Bei der Aktion fielen Kosten von insgesamt 10.442,25 Euro an. Die ILE Schweinfurter Mainbogen gewährte aus ihrem Regionalbudget einen Zuschuss. Der Kinderschutzbund als Projektträger konnte sich über Zuwendungen in Höhe von 6980,17 Euro freuen.
ILE Sinngrundallianz
Ein Fisch namens Jack kennt sich aus im Sinngrund
Die Rienecker haben den Spitznamen Göikel. So bezeichnet der Main-Spessart-Franke ein Hähnchen. Dem Federvieh gefallen offensichtlich Schuppentiere. Jedenfalls haben die Verantwortlichen im Rienecker Rathaus einen Fisch namens Jack ausgewählt, damit dieser den Nachwuchs-Göikeln die Region und die lokale Kultur nahebringt.
Die Stadt Rieneck hat mithilfe eines kräftigen Zuschusses aus dem Regionalbudget 2024 der Sinngrundallianz ein Kinderbuch und eine Wanderkarte mit kindgerechten Attraktionen entwickelt und drucken lassen. Im Buch führt der Fisch Jack aus Rieneck die Leser durch seine Heimatstadt und die Umgebung. Und er erklärt die kulturellen Besonderheiten. Auf dem dazugehörigen Stadtplan ist alles Interessante für die Kleinen eigens vermerkt und markiert. Obendrein gibt es ein Gewinnspiel: Kinder, die das Rätsel lösen, bekommen Jack als Plüschfigur geschenkt.
Die ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) Sinngrundallianz unterstützt ihre Mitgliedskommune Rieneck dabei, Mädchen und Jungen zu animieren, ihre Heimat zu erkunden sowie ihre Geschichte und Traditionen kennenzulernen. Die Kosten des Projekts liegen bei 10.180,63 Euro. Es wird mit 6943,24 Euro gefördert.
ILE SpessartKraft
Wandern mit einem verspielten Schneiderlein
In Anspielung auf das kalifornische Silicon Valley nennt mancher das Leidersbachtal im Spessart den Sakko Canyon. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich hier eine wirtschaftlich vorherrschende Bekleidungsindustrie. Die Gemeinde Leidersbach mit ihren Ortsteilen gilt nach wie vor als beliebte Adresse insbesondere für den Kauf von Braut- und Festtagsmode. Nichts liegt also näher, als ein Schneiderlein zur Hauptfigur zu machen, wenn Kinder auf einem Familienwanderweg die Lokalgeschichte kennenlernen sollen.
Der Tourismusverband Räuberland hat 2024 einen solchen Rundwanderweg neu ausgewiesen. Der Titel: „Das verspielte Schneiderlein.“ Die Tour erstreckt sich über gut sechs Kilometer. Volkskundliche Informationen gibt es auf zwei großen Tafeln und unterwegs an vier Hörstationen. Um Wissenswertes über QR-Codes abrufen zu können, ist allerdings ein Smartphone mit Internetverbindung vonnöten. Total analog funktionieren verschiedene Holzspielgeräte, darunter eine rund 60 Meter lange Kugelbahn.
Die ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) SpessartKraft ermöglichte 2024 mithilfe ihres Regionalbudgets dem Tourismusverband Räuberland, dieses neue Freizeitangebot für Jung und Alt, Groß und Klein zu schaffen. Die Gesamtkosten beliefen auf 7694,00 Euro, die Zuwendung betrug 5317,42 Euro.
ILE Streutalallianz
Stettener Backhaus 2.0 – Tradition trifft Moderne
Der Vereinsname „DorfLEBEN Stetten/Rhön e. V.“ ist nicht bloß eine Worthülse. Die Mitglieder dulden keinen Stillstand im Dorf. Dass sie bereit und in der Lage sind, das Rad der Geschichte immer wieder ein Stück weiter zu drehen, sieht man an ihrem Projekt, das sie 2024 mit einer Finanzspritze der Streutalallianz verwirklichen konnten. Es trägt den Titel „Stettener Backhaus 2.0 – Tradition trifft Moderne“.
Das 1865 errichtete Stettener Backhaus war kaum mehr zu nutzen. Schamottsteine waren beschädigt und mussten getauscht werden. Auch die Außenwand des Ofens musste umfassend ausgebessert werden. Ferner war eine neue gusseiserne Ofentür fällig.
Das Drumherum sollte ebenfalls gefallen. Also wurde zudem der Backhausinnenraum herausgeputzt und aufgemöbelt. Es geht nicht nur um Schönheit, vielmehr um tadellose Hygiene. Künftig steht eine topaktuelle Ausstattung zur Verfügung, darunter ein Edelstahl-Pizzaofen, eine Knetmaschine und Gärkörbe. Einer ausgezeichneten Verpflegung in geselligen Runden können Einheimische und Gäste in Stetten sicher sein.
Die Sanierung des Backhauses kostete insgesamt 16.815,46 Euro. Der DorfLEBEN-Verein konnte sich über eine Förderung von 9481,66 Euro freuen.
ILE Südspessart
Die Lufthof-Geschichte gemeinsam ausgebuddelt
Der Lufthof in Dorfprozelten im Landkreis Miltenberg ist ein landwirtschaftliches Anwesen, dessen archivalischen Spuren bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. 2024 erfolgten hier für vier Monate Grabungen, um im Boden die Besiedlungsabfolge zu ermitteln. Eingebunden waren zahlreiche Ehrenamtliche, insbesondere junge Menschen unter anderem aus Kindergartengruppen und Schulklassen, die so ein bestimmtes Gebiet der Heimatforschung fast spielerisch kennenlernen und begreifen konnten.
Die Gemeinde Dorfprozelten zeichnete insgesamt für das Vorhaben verantwortlich. Mit im Boot hatte sie den Heimat- und Geschichtsverein. Als professioneller Partner kümmerte sich das Archäologische Spessart-Projekt (ASP) um den Ablauf. Das ASP ist im Übrigen wiederum angegliedert an das Unterfränkische Institut für Kulturlandschaftsforschung an der Universität Würzburg.
Die ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) Südspessart förderte mithilfe ihres Regionalbudgets das Aktiv-Lern-Projekt. Den Gesamtaufwand beziffert die Gemeinde Dorfprozelten auf 9950,00 Euro. Die Zuwendungen betrugen 6689,08 Euro.
ILE Waldsassengau im Würzburger Westen
Zum KUKUK mit den feinen Dingen der Gegend
Drei Ks können die Vielfalt im ländlichen Raum repräsentieren: Kunst, Kuchen und Kommunikation – kurz KUKUK. Unter diesem Titel organisierte die Künstlerin Sara Förster einen Markt auf dem Areal der historischen Holzmühle in Remlingen im Waldsassengau im Würzburger Westen. Der gleichnamige Zusammenschluss aus zwölf Kommunen förderte das Projekt mit Mitteln aus seinem Regionalbudget.
Der Markt KUKUK sollte Raum für Begegnung und Austausch bieten. Kunsthandwerker, Direktvermarkter und Vereine aus dem Waldsassengau zeigten einen Querschnitt dessen, was den Reiz und das Besondere der Region ausmacht. Zudem gab es eine Reihe kostenloser Workshops.
Die ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) Waldsassengau im Würzburger Westen ermöglichte das außergewöhnliche Projekt an einem bemerkenswerten Ort, indem sie 4786,42 Euro zuschoss. Die Gesamtkosten beliefen laut Veranstalterin auf 7119,81 Euro.
ILE WeinPanorama Steigerwald
Rikschachauffeure laden Senioren zur Spritztour ein
Ab einem gewissen Alter lässt man sich lieber bequem fahren, anstatt selbst in die Pedale zu treten. Dann wird man mit einer Seniorenrikscha zur Untersuchung, zum Haareschneiden oder zum Einkaufen und zum Kaffeetrinken gebracht. In Gerolzhofen kümmert sich jetzt ein Team der Nachbarschaftshilfe darum.
Die Nachbarschaftshilfe Gerolzhofen ist Mitglied der Initiative „Radeln ohne Alter“. Als solches hat sie initiiert, eine komfortable Seniorenrikscha anzuschaffen. Selbstverständlich hat sie auch dafür gesorgt, dass die ehrenamtlichen Chauffeure gut ausgebildet wurden, dass diese das Gefährt gut handhaben und ihre betagten Fahrgäste sicher befördern. Auf der Strecke haben sie elektrische Unterstützung.
Das Regionalbudget 2024 der ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) WeinPanorama Steigerwald hat die Hürde der hohen Kaufkosten von 13.795 Euro gesenkt. Durch einen Zuschuss von 7593,28 Euro konnte letztlich Austausch und Teilhabe sowie soziales Engagement ermöglicht werden.
ILE WEstSPEssart
„Wenn ich groß bin, will ich Feuerwehrmann werden.“
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans wohl nimmermehr. Und wofür sich Hänschen nicht begeistert, wird Hans bestimmt auch keine Leidenschaft mehr entwickeln. – Mit anderen Worten: Die Feuerwehr kann gar nicht früh genug beginnen, für ihren wichtigen Dienst Nachwuchs zu akquirieren. Die Freiwillige Feuerwehr Laufach im Landkreis Aschaffenburg spricht deshalb Kinder mit kindgerechten Gerätschaften an.
Das beste Beispiel für eine im wahren Sinn des Wortes flammende Vorliebe schon in jungen Jahren ist die Zeichentrickfigur Grisu. Dieser kleine Drache wiederholt trotz zahlreicher Rückschläge immer wieder seinen innigsten Wunsch: „Wenn ich groß bin, will ich Feuerwehrmann werden.“ In Wirklichkeit fällt es den Hilfsorganisationen zunehmend schwer, Freiwillige zu finden, die bereit sind, sich für ihre Mitmenschen in Not einzusetzen.
Die Laufacher Feuerwehrverantwortlichen haben erkannt, dass der Weg zu einem späteren erfolgreichen Ernstfalleinsatz über eine motivierte Kindergruppe führt. Die Mädchen und Jungen sollen langsam an den fordernden, aber auch erfüllenden Dienst herangeführt werden. Die Wehrleute bauten kurzerhand selbst ein Fahrzeug in Kindergröße und statteten es entsprechend aus – wissend, dass die Gerätschaften der aktiven Wehr für die Kleinen zum Üben ungeeignet sind.
Die ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) WEstSPEssart ermöglichte 2024 mithilfe ihres Regionalbudgets der Freiwilligen Feuerwehr Laufach, dass ihre jüngsten Interessenten jetzt ebenfalls wirklichkeitsgetreu trainieren können. Von den Gesamtkosten von 4121,62 Euro bekam die Wehr 2770,84 Euro erstattet.
ILE Würzburger Norden
Spiel und Spaß an und in der plätschernden Pleichach
Wasser ist zum Waschen da, natürlich zum Trinken und liebend gerne auch zum Spielen. Jedenfalls juchzen selbst die kleinen Kinder, wenn sie plitschplatsch machen dürfen. Dass Wassertreten bis ins hohe Alter die Gesundheit fördert, weiß man in Unterfranken ganz genau; war es doch ein Würzburger Apotheker, mit dem der berühmte „Wasserdoktor“ Pfarrer Sebastian Kneipp seine Wasser- und Kräutergüsse weiterentwickelte und professionalisierte.
In einer Kommune im Würzburger Norden, in Oberpleichfeld, können Einheimische und Gäste jetzt quasi täglich Spaß haben am Eintauchen ins erfrischende Nass oder Ruhe finden beim gleichmäßigen Plätschern des namensgebenden Bachs, der Pleichach. Die Gemeinde Oberpleichfeld hat mitten im Ort einen attraktiven Wasserspielplatz mit Rastmöglichkeit geschaffen. Freier Zugang zur Pleichach und zur hiesigen Wassertretanlage!
Die ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) Würzburger Norden förderte 2024 dieses Projekt mit dem Maximalbetrag von 10.000,00 Euro aus ihrem Regionalbudget. Die Gesamtkosten werden auf 23.602,44 Euro beziffert.