(06. Oktober 2020) Würzburg - Das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken bietet im Oktober ein Online-Seminar für Bürgermeisterinnen und Bürgermeister an. Neu gewählt oder bestätigt - die Gemeindeoberhäupter sollen das Leistungsspektrum der Verwaltung trotz des durch Covid 19 erschwerten Austausches kennenlernen.
Alle unterfränkischen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind am 15. Oktober 2020 zu einem Online-Seminar des Amtes für Ländliche Entwicklung Unterfranken eingeladen. Teilnehmen können aber auch Landrätinnen und Landräte, sowie Allianzmanager.
Gern hätte sich die Würzburger Behörde in einem größeren Rahmen vorgestellt und das persönliche Gespräch gesucht. Doch durch die aktuelle Pandemie muss auch die Verwaltung neue Wege der Kommunikation beschreiten.
Die Auszubildenden des Amtes der Jahrgänge 2018 und 2019 erklärten sich bereit, für den ersten Teil des Online-Seminars Kurzfilme zu den wichtigsten Themen- und Tätigkeitsbereichen des Amtes zu drehen. Hierfür erstellten sie Drehbücher, überlegten sich Fragen und interviewten sachkompetente Gesprächspartner. Drehorte, erforderliche Technik und auch das Wetter galt es zu berücksichtigen. Die erstellten Filme spiegeln das vielfältige Leistungsspektrum der Ländlichen Entwicklung wider und bilden den Einstieg in das Seminar.
Im zweiten Teil des Online-Seminars können sich die Teilnehmer in vier verschiedene virtuelle Expertenräume einwählen und mit leitenden Mitarbeitern der Würzburger Behörde in Kontakt treten. Auch ein Wechsel zwischen den Räumen ist möglich. In jedem Raum unterstützt zusätzlich jeweils ein Moderator den Gesprächsablauf, überwacht die Wortmeldungen und fasst Fragen zusammen. Möglichst jeder soll zu Wort kommen und befriedigende Auskünfte erhalten. Jeder Raum deckt einen Themenbereich des Leistungsspektrums ab:
Raum 1: Flur und Wald brauchen Zukunft – Herausforderungen der Land- und Forstwirtschaft begegnen.
Fragen zu Regel- und Unternehmensflurbereinigungen, freiwilligem Land- oder Landnutzungstausch, aber auch zu Kernwegen haben hier ihren Platz. Waldneuordnungsverfahren gewinnen im fränkischen Realteilungsgebiet immer mehr an Bedeutung. Hier sind im Gegensatz zur Flurneuordnung nicht nur der Bodenwert, sondern auch der Wert des Holzbestandes zu berücksichtigen.
Raum 2: Das Beste ist innen – Ortskerne durch Innenentwicklung stärken
Hier geht es um das Wohnumfeld der ländlichen Bevölkerung. Öffentliche und private Baumaßnahmen sind sichtbare Zeichen der Dorferneuerung. Aber auch strukturelle Probleme werden angegangen. Programme wie „Innen statt Außen“ (IsA) sollen gegen den Flächenfraß helfen und die Ortskerne beleben. Die Förderung von Kleinstunternehmen kann zur Grundversorgung der ländlichen Bevölkerung beitragen.
Raum 3: Zusammen sind wir stärker – Interkommunale Zusammenarbeit
Der dritte Schwerpunkt liegt im Zusammenwirken mehrerer Gemeinden. Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE), Ökomodellregion (ÖMR) und Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) sind hier die Schlagworte. Wo einzelne Gemeinden überfordert sind oder unrentable Einrichtungen vorhalten, ist der sprichwörtliche Blick über den Tellerrand oft hilfreich. Im Gespräch mit benachbarten Orten kann man eigene Stärken und Schwächen erkennen.
Raum 4: Verantwortung für die Umwelt – Natürliche Lebensgrundlagen erhalten
Die Landschaft und ihre Lebensräume zu bewahren und wiederherzustellen gehört zu den landeskulturellen Kernaufgaben der Ländlichen Entwicklung. Über Bodenordnung können Flächen bereitgestellt und Maßnahmen finanziert werden. Dort wo dies nicht erforderlich ist, bietet die Fördermöglichkeit FlurNatur für Kommunen, aber auch Privatpersonen Unterstützung. Die Initiative boden:ständig zielt auf den Boden- und Gewässerschutz ab.
Die Behörde betritt mit dieser Online-Veranstaltung Neuland und bedankt sich für das bereits gezeigte große Interesse.