Integrierte Ländliche Entwicklung
Neuer Rekord: 2024 mehr als 600 Kleinprojekte gefördert
(22. November 2024) Würzburg – Die Ämter für Ländliche Entwicklung unterstützen mit dem Regionalbudget Kommunen, die sich freiwillig im Rahmen einer Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) zusammengeschlossen haben. Damit ist es den Verbünden möglich, gemeinsam mit ihren engagierten Akteuren vor Ort innovative Kleinprojekte rasch und unkompliziert zu realisieren und somit die regionale Identität zu stärken. In Unterfranken wurde dieses Förderinstrument 2024 mehr denn je genutzt.
ILE-Zusammenschlüsse in ganz Bayern können sich seit 2020 jährlich für ein Regionalbudget bewerben. Auf regionaler Ebene wird dann entschieden, welche Kleinprojekte dazu beitragen, die gemeinsamen, im Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) festgelegten Ziele zu erreichen; diese können bezuschusst werden.
Fast drei Millionen Euro ausbezahlt
Unter den Begriff Kleinprojekte fallen Vorhaben, deren zuwendungsfähige Gesamtausgaben 20.000 Euro nicht übersteigen. In Unterfranken gibt es fast flächendeckend ILE-Regionen. Alle 32 Zusammenschlüsse beantragten für 2024 ein Regionalbudget. Dieses Geld ermöglichte insgesamt 611 Projekten. Sie wurden mit zusammen rund 2,9 Millionen Euro bezuschusst. 90 Prozent der Mittel kamen vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Unterfranken. Die restlichen 10 Prozent zahlten die jeweiligen ILE-Mitgliedskommunen.
„Die geförderten Maßnahmen kommen direkt den Bürgerinnen und Bürgern zugute. Mit den Projekten gestalten sie unmittelbar ihr Lebensumfeld. Dadurch steigt auch die Lebensqualität im ländlichen Raum“, so die für die Ländliche Entwicklung zuständige Staatsministerin Michaela Kaniber.
Alle ILE-Regionen beteiligen sich 2025 erneut
2024 nutzten die unterfränkischen ILE-Zusammenschlüsse das Regionalbudget, um in nahezu allen Themenfeldern der Ländlichen Entwicklung Projekte zu verwirklichen. Für 2025 haben alle erneut einen Antrag gestellt. Eine Einschränkung gibt es künftig: Für Verbünde mit weniger als zehn Kommunen steht nun ein kleinerer als der bisher mit einheitlich 100.000 Euro gefüllte Topf zur Verfügung.
Im Folgenden ist je ein Beispiel von geförderten Kleinprojekten aus den ILE-Regionen aufgeführt – in umgekehrter alphabetischer Reihung:
ILE WEstSPEssart
„Wenn ich groß bin, will ich Feuerwehrmann werden.“
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans wohl nimmermehr. Und wofür sich Hänschen nicht begeistert, wird Hans bestimmt auch keine Leidenschaft mehr entwickeln. – Mit anderen Worten: Die Feuerwehr kann gar nicht früh genug beginnen, für ihren wichtigen Dienst Nachwuchs zu akquirieren. Die Freiwillige Feuerwehr Laufach im Landkreis Aschaffenburg spricht deshalb Kinder mit kindgerechten Gerätschaften an.
Das beste Beispiel für eine im wahren Sinn des Wortes flammende Vorliebe schon in jungen Jahren ist die Zeichentrickfigur Grisu. Dieser kleine Drache wiederholt trotz zahlreicher Rückschläge immer wieder seinen innigsten Wunsch: „Wenn ich groß bin, will ich Feuerwehrmann werden.“ In Wirklichkeit fällt es den Hilfsorganisationen zunehmend schwer, Freiwillige zu finden, die bereit sind, sich für ihre Mitmenschen in Not einzusetzen.
Die Laufacher Feuerwehrverantwortlichen haben erkannt, dass der Weg zu einem späteren erfolgreichen Ernstfalleinsatz über eine motivierte Kindergruppe führt. Die Mädchen und Jungen sollen langsam an den fordernden, aber auch erfüllenden Dienst herangeführt werden. Die Wehrleute bauten kurzerhand selbst ein Fahrzeug in Kindergröße und statteten es entsprechend aus – wissend, dass die Gerätschaften der aktiven Wehr für die Kleinen zum Üben ungeeignet sind.
Die ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) WEstSPEssart ermöglichte 2024 mithilfe ihres Regionalbudgets der Freiwilligen Feuerwehr Laufach, dass ihre jüngsten Interessenten jetzt ebenfalls wirklichkeitsgetreu trainieren können. Von den Gesamtkosten von 4121,62 Euro bekam die Wehr 2770,84 Euro erstattet.
ILE Würzburger Norden
Spiel und Spaß an und in der plätschernden Pleichach
Wasser ist zum Waschen da, natürlich zum Trinken und liebend gerne auch zum Spielen. Jedenfalls juchzen selbst die kleinen Kinder, wenn sie plitschplatsch machen dürfen. Dass Wassertreten bis ins hohe Alter die Gesundheit fördert, weiß man in Unterfranken ganz genau; war es doch ein Würzburger Apotheker, mit dem der berühmte „Wasserdoktor“ Pfarrer Sebastian Kneipp seine Wasser- und Kräutergüsse weiterentwickelte und professionalisierte.
In einer Kommune im Würzburger Norden, in Oberpleichfeld, können Einheimische und Gäste jetzt quasi täglich Spaß haben am Eintauchen ins erfrischende Nass oder Ruhe finden beim gleichmäßigen Plätschern des namensgebenden Bachs, der Pleichach. Die Gemeinde Oberpleichfeld hat mitten im Ort einen attraktiven Wasserspielplatz mit Rastmöglichkeit geschaffen. Freier Zugang zur Pleichach und zur hiesigen Wassertretanlage!
Die ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) Würzburger Norden förderte 2024 dieses Projekt mit dem Maximalbetrag von 10.000,00 Euro aus ihrem Regionalbudget. Die Gesamtkosten werden auf 23.602,44 Euro beziffert.